Warum Klimaschutz im Krankenhaus?
Krankenhäuser sind ressourcenintensive Einrichtungen. An jedem Tag und zu jeder Zeit stellen sie die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Patient:innen sicher. Der dafür erforderliche Aufwand macht die Krankenhäuser zu Hochenergiebetrieben. Dadurch tragen sie auch eine große Verantwortung für den Klimaschutz. Denn mit einem Anteil von 5,2 Prozent des bundesweiten CO2-Ausstoßes liegt der deutsche Gesundheitssektor nur wenig hinter der Stahlindustrie mit sechs Prozent. Einen großen Teil davon verursachen die Krankenhäuser. Zudem ist der Klimawandel eine der größten Gesundheitsbedrohungen für die Menschen im 21. Jahrhundert. Klimaschutz ist daher gleichzeitig auch Gesundheitsschutz.
Hinzu kommen die gesetzlichen Anforderungen, die ein Krankenhaus schon heute und in naher Zukunft einhalten muss. Die Bundesregierung hat im Klimaschutzgesetz klare Zielmarken gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 verringert werden. Für 2040 werden 88 Prozent angepeilt, bis 2045 soll Deutschland Treibhausgasneutralität erreichen. Die Klimaschutzziele des Bundes stellen die Krankenhäuser vor enorme Herausforderungen. Sie müssen beachtliche Investitionsmittel aufbringen, um zum Beispiel Gebäude energetisch zu sanieren, Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen und nachhaltige Lösungen für das Raumklima einzuführen.
Ab dem Geschäftsjahr 2025 sind die meisten Krankenhäuser dazu verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen, wenn mindestens zwei von drei Voraussetzungen erfüllt sind: Sie beschäftigen mehr als 250 Mitarbeiter:innen, ihre Bilanzsumme liegt über 25 Millionen Euro, oder die Nettoumsatzerlöse übersteigen 50 Millionen Euro. Grundlage dafür ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), eine Richtlinie der Europäischen Union (EU). Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst nicht nur den Bereich Umwelt, sondern zusätzlich die Bereiche Soziales und Menschenrechte sowie Governance und Unternehmenskultur.